Im Rahmen von Strafverfahren wegen geschlechtsspezifischer Gewalt ist die Schutzanordnung ein Rechtsinstrument zum Schutz von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt, das den Erlass von straf- und zivilrechtlichen Vorsichtsmaßnahmen ermöglicht, um die Sicherheit und das Wohlergehen des Opfers, seiner Kinder oder Familienangehörigen zu gewährleisten.
In unserer Kanzlei sind wir uns bewusst, wie wichtig es ist, in solchen Situationen schnell und sensibel zu handeln. In diesem Artikel erklären wir, woraus die Schutzanordnung besteht, wie Sie sie beantragen und welche Maßnahmen sie umfasst.
Was ist eine Schutzanordnung?
Die Schutzanordnung ist ein gerichtlicher Beschluss, der darauf abzielt, Opfer von geschlechtsspezifischer oder häuslicher Gewalt sofort zu schützen. Sie wird von einem Richter ausgestellt, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass eine Person Opfer von physischer, psychischer, sexueller oder wirtschaftlicher Gewalt innerhalb der Familie oder des Paares geworden ist.
Diese Maßnahme ist in Artikel 544 ter der Strafprozessordnung geregelt und ermöglicht es, sowohl die strafrechtlichen als auch die zivilrechtlichen Maßnahmen, die zum Schutz des Opfers erforderlich sind, in einer einzigen gerichtlichen Entscheidung zu konzentrieren.
Wer kann eine Schutzanordnung beantragen?
Der Antrag kann auf verschiedene Arten eingereicht werden:
- Das Opfer selbst oder sein gesetzlicher Vertreter, direkt beim Gericht oder bei der Polizei, zum Zeitpunkt der Anzeige.
- Ein Verwandter des Opfers, insbesondere die Verwandten in aufsteigender oder absteigender Linie oder die Geschwister des Opfers, wie in Artikel 173.2 des Strafgesetzbuchs festgelegt.
- Die Staatsanwaltschaft.
- Die Justizbehörde selbst von Amts wegen, da dies die einzige präventive Maßnahme des Freiheitsentzugs ist, die von den Justizorganen ohne Antrag der Anklagebehörde ergriffen werden kann.
In unserem Büro begleiten wir die Opfer während des gesamten Prozesses und stellen sicher, dass der Antrag korrekt und mit den erforderlichen Unterlagen gestellt wird.
Welche Maßnahmen kann eine Schutzanordnung umfassen?
Die Anordnung kann verschiedene straf- und zivilrechtliche einstweilige Maßnahmen umfassen:
🔹 Strafrechtliche Maßnahmen
– Vorläufige Inhaftierung.
- Verbot der Annäherung oder Kommunikation mit dem Opfer oder seinen Angehörigen.
- Ausweisung aus dem gemeinsamen Domizil.
- Beseitigung von Waffen oder gefährlichen Gegenständen.
🔹 Zivile Maßnahmen
- Zuteilung der Nutzung und des Genusses des Familienheims.
- Aussetzung oder Änderung der Besuchsregelung, des Sorgerechts oder der elterlichen Sorge.
- Dringende finanzielle Maßnahmen (Unterhalt, etc.).
Diese Maßnahmen werden sofort nach einer Gerichtsverhandlung ergriffen, bei der sowohl das Opfer als auch der Angeklagte angehört werden.
Voraussetzungen für die Annahme
Die Voraussetzungen für den Erlass einer Schutzanordnung sind in Artikel 544 ter der Strafprozessordnung geregelt.
– Erstens muss ein Anscheinsbeweis für ein Verbrechen gegen das Leben, die körperliche oder sittliche Unversehrtheit, die Freiheit oder die Sicherheit durch einen Mann vorliegen, der Ehegatte war oder ist oder sich in einer vergleichbaren Beziehung befindet.
– Zweitens muss eine objektive Risikosituation für das Opfer vorliegen, die den Erlass dieser Maßnahmen zur Einschränkung der Grundrechte rechtfertigt. Bei der Analyse dieser Situation werden alle Umstände der Straftat berücksichtigt. Dazu gehören die Intensität der Gewalt, das Vorstrafenregister und die Wahrscheinlichkeit, dass die Person, gegen die ermittelt wird, weitere Taten gegen das Opfer begehen wird.
Wie lange ist eine Schutzanordnung gültig?
Die Dauer hängt von den Umständen des Falles ab und kann so lange beibehalten werden, wie eine Gefahr für das Opfer besteht. In vielen Fällen können die Maßnahmen verlängert oder geändert werden, wenn sich die Situation ändert. In diesem Sinne können strafrechtliche Vorsichtsmaßnahmen für die Dauer des Strafverfahrens aufrechterhalten werden. Die zivilrechtlichen Maßnahmen gelten zunächst für 30 Tage und können verlängert werden, wenn der Anwalt des Opfers eine Zivilklage einreichen muss, entweder wegen Scheidung oder wegen elterlicher Maßnahmen vor demselben Gericht für Gewalt gegen Frauen.
Die Rolle des Fachanwalts
Ein Anwalt, der auf geschlechtsspezifische Gewalt spezialisiert ist, ist unerlässlich. Er berät nicht nur über die beste juristische Strategie, sondern begleitet das Opfer auch während des gesamten Prozesses und garantiert seine Sicherheit und Rechte.
In unserer Kanzlei bieten wir dringenden Rechtsbeistand, persönliche Unterstützung und absolute Vertraulichkeit. Unser Ziel ist es, Sie zu schützen und Ihnen zu helfen, einen neuen Weg frei von Gewalt einzuschlagen.
Brauchen Sie Hilfe oder einen Rat? Wenn Sie von Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der gefährdet sein könnte, sind Sie nicht allein. Nehmen Sie Kontakt mit unserem Team auf. Wir bieten Ihnen sofortige Rechtsberatung, psychologische Unterstützung und Begleitung während des gesamten Prozesses.
Anna Nicolàs Torán
Fachanwältin für Familienrecht
M&CAbogados





